Mit diesem Beitrag sollen die lange Geschichte der Vorschuleinrichtungen in den Quartieren und die Entwicklungen in diesem Sektor in den Blick genommen werden. 130 Jahre frühkindliche Förderung entlang der „Wolbecker“ begann an der Querstraße. Im kinderreichen Hansa- und Herz-Jesu-Viertel entstand schon 1895 an der Querstiege 25 (heute Querstraße) die „Kleinkinderbewahranstalt“, geleitet von den Schwestern des Ordens „der göttlichen Vorsehung“.
Eine Kindergruppe in Kindergarten um 1930, der bereits als kath. St. Agnes Kindergarten geführt wurde
Die Entwicklung des St. Agnes Kindergartens
Viele in den 50er Jahren geborene Anwohner des Herz-Jesu-Viertels haben diese Einrichtung als Vorschulkind besucht und erinnern sich an die damalige Leiterin Schwester Ermelind. Basteln, Gesang, freies Spiel und viele Feiern im Jahreskreis gehörten zum Angebot der Einrichtung. Man stärkte das soziale Lernen der Kinder in der Gruppe, förderte die motorischen, sensorischen und sprachlichen Fähigkeiten der Kinder, um sie für der Volksschule vorzubereiten. Die religiöse Erziehung und Unterweisung war ein wichtiger Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit der Nonnen in dieser katholischen Einrichtung.
1963 konnte dann der Kindergarten, der schon länger St. Agnes Kindergarten hieß, sein neues Domizil an der Ecke Ewaldi- /Ottostr. 12 beziehen , wo er noch heute ansässig ist.
Kindergarten St. Agnes im Jahr 1963
Der Kindergarten St. Agnes ist heute die Kita St. Agnes in Trägerschaft der Pfarrgemeinde St. Mauritz und eine von sieben Vorschuleinrichtungen dieses katholischen Trägers. Alle werden von zwei Verbundleitungen geleitet werden. Bereits 2003 konnte die Kita St. Agnes ihr 40jähriges Jubiläum feiern.
Logo des St. Agnes Kindergartens
Einige Stichworte zur Entwicklung der Einrichtung:
– bis Mitte der 60er Jahre wurde sie von Ordensschwestern geleitet,
– bis in die 90er Jahre waren die Öffnungszeiten von 8.00-12.00, nach einer Mittagspause von 14.00 -16.00. Die Kinder wurden zum Mittagessen nach Hause geholt. Erst nur vereinzelt gab es Kinder, die über Mittag im Kindergarten blieben und von zu Hause ihre Mahlzeit mitbrachten,
– schon lange nehmen alle Kinder am Mittagessen der Kita teil, das ein Caterer liefert.
– zwei Betreuungsmodelle werden den Eltern angeboten, eine sog. 35 Stunden Blockbetreuung oder eine 45 Stunden-Tagesstätte können Eltern für ihr Kind wählen,
– die Bildungsangebote finden in der gemeinsamen Kernaufenthaltszeit aller Kinder statt.
Außengelände des St. Agnes Kindergartens am Standort Ewaldistraße/Ottostraße in den 1990er Jahren
– Das Leben von Eltern und Familien hat sich entscheidend verändert. In der Regel sind beide Elternteile berufstätig, verfügen über eine gute Ausbildung und werden gesellschaftlich gebraucht. So ist nicht nur das Ganztagsangebot gewachsen und für die meisten Eltern unverzichtbar. Auch die Betreuung der Kleinkinder unter drei Jahren ist als Anforderung und Auftrag an den Kindergarten entstanden. So kann die Kita St. Agnes aktuell 8 U3 Plätze anbieten und auch Kinder mit besonderem Förderbedarf integrativ fördern.
– die überwiegende Zahl der Eltern schätzt nach wie vor die kirchliche Bindung der Einrichtung und legt Wert auf eine christliche Grundhaltung. Die Pastoralreferentin Bernadette Alfert gestaltet im Kindergarten oder in der Herz-Jesu-Kirche mit der Einrichtung Wortgottesdienste z.B. zum Erntedankfest, zu St. Martin usw.,
– die Nachfrage nach dem Angebot des Kigas St. Agnes ist nach wie vor sehr groß. Auf die 40 Plätze einschließlich der 8 U 3 Plätze kommt ein Vielfaches an Bewerbungen, die das real mögliche Platzangebot weit übersteigen.
– Zum 1.Januar 2025 verlässt die Kita St. Agnes ihr Domizil an der Ewaldistr./Ottostr. und zieht in einen Neubau, der aktuell neben der Herz-Jesu-Kirche entsteht. Das Angebot wird von bislang zwei Gruppen auf fünf Gruppen erweitert werden. Die folgende Animation zeigt das zukünftige Familienzentrum St. Agnes, wie es mal aussehen wird. Für das gesamte neue Gebäudeensemble wird aktuell ein Name gesucht.