Kath. Familienzentren St. Elisabeth und St. Margareta

Beide Einrichtungen gehören zu einer Gruppe von insgesamt sieben Kitas in Trägerschaft der kath. Kirchengemeinde Sankt Mauritz. Alle Kitas und Familienzentren von einer Verbundleitung begleitet. Die drei Einrichtungen St. Agnes, St. Elisabeth und St. Margareta liegen im direkten Einzugsbereich der „Wolbecker“ und bieten seit der Nachkriegszeit Kindern im Vorschulbereich Betreuung und Bildung an.

Familienzentrum St. Elisabeth

Neben der St. Elisabeth-Kirche wurde 1968 ein „großzügig und modern konzipierter Kindergarten“  mit „fünf Gruppenräumen, einem im Keller gelegenen Turnraum, Duschen, Küche , einem reichen Angebot an Spielwaren sowie einer große Rasenfläche“ erbaut. Er löste das alte „Johanna-Haus“ ab (s. Chronik 50 Jahre St. Elisabeth, Münster, 1979 ,S. 34).

Blick auf das ehemalige Pfarrheim und den öffentlichen Spielplatz neben der St. Elisabeth-Kirche. Das Pfarrheim wurde abgerissen, um den Neubau des Familienzentrums Platz zu machen.

Im Jahr 2013 wurde das Pfarrzentrum aus der Nachkriegszeit, bestehend aus Pfarrhaus, Pfarrheim und Kindergarten neben der 2008 profanierten St.-Elisabeth-Kirche, abgerissen. Während der Neubauphase wurde noch die alte Kita genutzt. Aufgrund eines Wasserschadens musste die Einrichtung 2023 ausgelagert und in den zum Verbund gehörenden Kitas St. Mauritz, St. Erpho und St. Konrad untergebracht werden, so berichtete es die Leiterin des Familienzentrums.

2014 konnte der Neubau an der Hamburger Straße bezogen werden. Das Familienzentrum St. Elisabeth verfügt über großzügige, ansprechend gestaltete Räumlichkeiten mit großen Außenspielflächen in diesem Innenstadtquartier.

Die Kinder der Einrichtung kommen aus dem Bereich der ehemaligen Pfarrei St. Elisabeth, in jedem Fall jedoch aus der Pfarrei Sankt Mauritz. Die drei Gruppen werden von insgesamt 51 Kindern besucht, davon gehören 10 in der Altersgruppe 1 – 3 Jahre. Die Nachfrage nach Plätzen ist sehr hoch und übersteigt die Kapazitäten der Einrichtung. In den 90er Jahren war das wohl noch anders: Man habe damals offensiv Werbung für den Kindergarten im Wohngebiet machen müssen. Das hat sich aufgrund einer veränderten Einwohnerstruktur im Quartier um die Kita verändert.

Noch zu Beginn der 2000er Jahre blieben wenige Kinder über Mittag. Doch die Nachfrage nach Betreuung und Verpflegung auch nach dem Vormittag wuchs schnell, so dass bald alle Kinder mit Mittagessen versorgt wurden. Seit 2010 ist die Kita ein zertifiziertes Familienzentrum, das bereits mehrfach im Vier-Jahres-Rhythmus in seiner Qualifikation bestätigt worden ist.

Als Familienzentrum arbeitet man sozialräumlich mit Angeboten, die auch für Eltern ohne Kinder in der Einrichtung zugänglich sind. Das gilt z.B. für Sprechstunden der Caritas-Erziehungs-, Familien- und Lebensberatung, die in einem bestimmten Rhythmus angeboten werden. Jeweils mittwochs findet der „Tobekreis“ für 2- bis 3-jährige Kinder in der Turnhalle statt, abends schließt sich das Angebot „Pilates für Erwachsene“ an. Im Gespräch bezeichnet die Leitung des Familienzentrums die Motivation der Elternschaft zur Mitarbeit als sehr hoch. So gibt es einen aktiven Elternverein. Im monatlichen „Elterncafé“ wird die Chance zum Austausch zwischen den Familien geboten. Mindestens einmal im Jahr organisieren Eltern ein „Familien-Café“ auf dem öffentlichen Spielplatz vor der ehemaligen St. Elisabeth-Kirche, um mit anderen Eltern im Wohnbezirk ins Gespräch zu kommen.

Seit 2021 ist das St.-Elisabeth-Familienzentrum eine „faire Kita“: Hier wird der würdige Umgang aller miteinander angestrebt und Nachhaltigkeit in der Ernährung und im Alltag, z.B. durch Vermeidung von Verpackungsmüll, eingeübt.

Mädchen und Jungen mit Behinderungen oder von Behinderung bedrohte Kinder werden seit dem Jahr 1997 integrativ gefördert. Dafür stehen drei Plätze und eine inklusive Fachkraft zur Verfügung.

Als Familienzentrum in katholischer Trägerschaft bietet die Einrichtung Kindern und Eltern religionspädagogische Angebote und pflegt einen engen Kontakt mit der Großgemeinde Sankt Mauritz. Feste aus dem Kirchenjahr wie z.B. St. Martin werden für die Kinder lebendig erfahrbar. Auch feiert man in der Kita oder in der nahe gelegenen Herz-Jesu-Kirche  gemeinsam zum Beispiel mit der Pastoralreferentin Wortgottesdienste, besucht den Erntedank-Schmuck oder die aufwändige Krippenlandschaft.

Familienzentrum St. Margareta

Am 15. April 1958 wurde der Kindergarten mit 50 Kindern unter der Leitung einer Ordensschwester an der Mondstraße eröffnet. Der Bedarf an Kindergartenplätzen war in diesem wachsenden, kinderreichen Wohngebiet gewaltig.

Bereits im Jahr 1960 feierte man das erste Sommerfest (siehe Bild unten)

Im Interview berichteten Erzieherinnen und Leitung über die Entwicklung des Kindergartens bis zum heutigen Familienzentrum.

Ein Neubau wurde bereits in den 80er-Jahren erkennbar notwendig und geplant. Während der Bauphase wurde der Kindergarten St. Margareta in den „Heidhof“ ausgelagert bis zur Einweihung des Neubaus  am Peter-Rosegger-Weg 1986.

Die Überlegungen zum Abriss des alten Kindergartens an der Mondstraße und der Abriss waren damals häufig Gegenstand der Berichterstattung in den „Westfälischen Nachrichten“

Die Erzieherinnen erzählten von prägenden Veränderungen im Kindergartenalltag ab ca. 2003. Erstmals blieben damals einige wenige Kinder über Mittag in der Einrichtung, ihr Mittagessen brachten sie von zu Hause mit. Bis 2006  stieg die Zahl soweit an, dass bereits alle Kinder über Mittag blieben. Seit ca. 2009 versorgt ein Caterer die Kita mit Mittagessen. Das tägliche Frühstück bereitet die Kita selbst zu.

Aktuell können die Eltern zwischen drei Wochen-Betreuungsangeboten wählen:

A) 35 Stunden mit geteilter Öffnungszeit, d.h.5 Tage von 7.30 bis 13.00 und 4 Nachmittage von 14.30 bis 16.30 Uhr

B)  35 Blockmodell, d.h.  5 Tage von 7.30 – 14.30 Uhr

C)  45 Stunden – Vollzeit, d.h. 5 Tage von 7.30 bis 16.30 Uhr.

In den Modellen B und C ist ein warmes Mittagessen enthalten.

Wie auch in vielen anderen Kitas in Münster und landesweit wurde ab 2010 ein Betreuungsangebot für Kinder im Alter von 1-3 Jahren, das sog. U3- Angebot, entwickelt. Im Zuge dieser Veränderungen kam es zu Anbauten, um z.B. Ruheräume für die Jüngsten zu schaffen.

Ein Blick auf das Familienzentrum St. Margareta um 2000

Seit dem Jahr 2011 lässt sich die Kita St. Margareta regelmäßig alle vier Jahre neu als Familienzentrum zertifizieren. Dies bedeutet, dass die Einrichtung Sozialraum orientiert arbeitet und somit auch Familien außerhalb der Kita Angebote im Bereich der Familien-und Erziehungsberatung macht. Nach telefonischer Anmeldung können Eltern, die im Umfeld der Kita wohnen und kein Kind in der Einrichtung haben, z.B. Beratungsangebote der Caritas vor Ort wahrnehmen. Das gilt auch für Angebote im Bewegungs- und Gesundheitsbereich – selbst Angebote für Eltern und Kinder, die an bestimmten Wochenenden stattfinden, werden für Externe geöffnet. Die Nachfrage nach Plätzen sowohl im U3-Bereich, aber auch für die Altersgruppe von 3 bis 6 Jahre ist laut Einschätzungder Erzieherinnen sehr hoch.

Mit dem Bollerwagen zogen Kinder und Eltern den Grundstein von der St. Margareten-Kirche zum Kindergarten.

Als katholisches Familienzentrum St. Margareta versteht sich die Einrichtung als „Lebensort des Glaubens“. Das äußert sich beispielsweise in Angeboten zum Kontakt mit den kirchlichen Festen, im gemeinsamen Gebet vor dem Mittagessen und dem Lebendigwerden des Kirchenjahres im Kitaalltag. Das Familienzentrum arbeitet integrativ und unterstützt je nach Kapazität und Möglichkeit auch Kinder mit besonderem Förderbedarf, aber immer an deren individuellem Bedürfnis orientiert. Der Einzugsbereich der Kita umspannt einen weiten Sozialraum, der sich in einer bunten sozialen Mischung ausdrückt und auf diese Weise Lebensvielfalt in den Alltag des Familienzentrums bringt.

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