Am 1.Oktober 2014 eröffnete die Evangelische Tageseinrichtung „Paul-Schneider-Haus“ am neuen Standort Schmittingheide 72 im südöstlichen Bereich der „Wolbecker“ ihre Pforten auf dem Areal des ehemaligen Eisenbahner Sportplatzes.
Gegründet wurde die Vorschulreinrichtung 1960 in direkter Nachbarschaft der Ev. Auferstehungsgemeinde in dem damals stark wachsendem Baugebiet zwischen der B 51 und der Bahnlinie am Drostebusch 2c. Am 1. November 1960 startete der Kindergartenbetrieb, so berichtete es Yvonne Hacke, die Leiterin des Paul-Schneider-Hauses im Gespräch. Die Ev. Auferstehungsgemeinde reagierte mit der Eröffnung eines eigenen Kindergartens auf den Kinderreichtum jener Zeit in diesem Stadtteil. Die Bindung an die Gemeinde ist nach wie vor eng, auch wenn jetzt der Ev. Kirchenkreis Münster als Trägerverbund der Tageseinrichtungen für Kinder Träger ist.
Über 23 Jahre leitete ab 1960 Margot Sohr den Kindergarten. Yvonne Hacke erinnert sich an Erzählungen der ersten Leiterin, dass zeitweise 90 Kinder in zwei Gruppenräumen von den Erzieherinnen betreut werden mussten. Zu den Aufgaben und Zielen gehörten damals vor allem die Betreuung der Kinder im Vormittagsbereich bis 12.30, das Einüben von sozialen Regeln, die religiöse Erziehung sowie die Vorbereitung auf die Schule.
Ab 1983 übernahm Angelika Noack-Krachten die Leitung des Kindergartens für die nächsten 26 Jahre. In diese Zeit ergeben sich viele Veränderungen im gesellschaftlichen Umfeld, die Auswirkungen auf den gesamten Vorschulbereich hatten und auch das Paul-Schneider-Haus erreichten.
Ab 2003 wurde die Übermittagsbetreuung eingeführt. Gestärkt durch das „Kibiz“, das „Kinderbildungsgesetz“ erhielt die Übermittagsbetreuung einen starken Zuwachs. Das registrierten übrigens alle Kindergärten entlang der „Wolbecker“ in dieser Zeit. Da an der Auferstehungskirche 2006 ein neues Gemeindehaus bezogen werden konnte, nutzte der Kindergarten danach im Gebäude beide Etagen des Hauses im Gebäude am Drostebusch.
Mit dem Namensgeber Pfarrer Paul Schneider, dem „Prediger von Buchenwald“ setzte die Ev. Auferstehungsgemeinde ein Zeichen. Mit diesem mutigen und unerschrockenen Mann, der auch unter dem unendlichen Druck des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Buchenwald zum Glauben und zum Evangelium stand und dort ermordet wurde, wählte sie einen bemerkenswerten Menschen als Orientierungsgeber aus.
Die neue Kita im Modell
Die Grundsteinlegung
Bereits nach 2010 plante man einen Neubau am Standort Schmittingheide. Die Kita wurde für 110 Kinder in sechs Gruppen konzipiert. Am 11.12.2013 konnten die „Westfälischen Nachrichten“ bereits über die Grundsteinlegung berichten.
Aktuell bietet das Paul-Schneider-Haus 109 Kitaplätze an und ist so die größte Vorschuleinrichtung im Bereich der „Wolbecker“. Allerdings stammen nicht alle Nutzer aus dem Nahbereich der Kita, sondern aus dem gesamten Stadtgebiet.
Einige Stichworte zu pädagogischen Schwerpunkten im Konzept:
- Partizipation, d.h. die Mitwirkung , Mitbestimmung und Einbeziehung von Kindern ist eine Leitvorstellung
- gesunde Ernährung wird u.a. durch einen hauseigenen Koch gefördert,
- Inklusive Förderung aller Kinder
- Tiergestützte Pädagogik mit den Hunden „Lano&Malou“
- enge Zusammenarbeit mit den Eltern
- enge Bindung und Teilhabe am religiösen Leben der ev. Auferstehungsgemeinde